Gott und wir
Die Sehnsucht, Gott nahe zu sein, treibt viele Menschen an, besondere Dinge zu tun:
- Sie beten deswegen sehr viel;
- sie verbiegen sich aus spirituellem Ehrgeiz;
- sie verbieten sich Dinge, die eigentlich zu ihnen gehören;
- sie glauben, nie genug zu sein;
- sie sind überzeugt davon, erst vollkommen werden oder sein zu müssen;
- sie sind überzeugt davon, alte Wege aufsuchen zu müssen, damit Gott sie sieht;
- sie glauben, in besondere Gruppen gehen zu müssen, damit sie eine Chance haben;
- und so weiter....
Das stimmt alles nicht!
Gott zwingt uns niemals etwas auf, was wir nicht freiwillig und gern zu geben oder zu tun bereit sind.
Organisierte Vorgehensweisen sind nicht automatisch für jeden Menschen richtig!
Nicht die besondere Lebensweise schafft erst den Raum für eine Begegnung mit Gott, sondern der Wille, ihm begegnen zu wollen.
Und es kann auch noch ganz anders sein, denn da schreibe ich aus eigener Erfahrung: Nämlich, dass Gott bereits da ist und man es nur noch nicht weiß. Die Überraschung und die Freude sind groß, wenn man das entdecken darf!
Spiritueller Ehrgeiz ist immer sehr schädlich! Besonders dann, wenn man von sich und den inneren Weisungen weggeführt wird. Fremdes Gedankengut kann hilfreich sein, doch sollte man die Verantwortung niemals aus der Hand geben, ganz besonders nicht auf dem spirituellen Weg.
Wo Unbehagen entsteht, gilt es wachsam zu werden und zu prüfen, ob man dort, wo man ist, richtig ist. Oder zu prüfen, ob man etwas vielleicht nicht richtig verstanden hat und das dringend zu klären. Das gilt ganz besonders für Menschen in Gemeinschaften und Verbindungen!
Es geht auch nicht um Verurteilung, sondern um die Bereitschaft, den Weg zu gehen, der für einen richtig ist und den Gott für einen vorgesehen hat. Das können andere Menschen nicht wissen und schon gar nicht für uns entscheiden!
Es ist egal, wo man im Leben steht, wenn das Herz gut ist. Wo ein gutes Herz lebt, ist Gott ganz nahe. Denn Gott lebt im Herzen der Seele, in ihrem tiefsten Grund.
Manuela Schindler
März 2025